Neubau von Wohnungen in NRW schwächelt

Um gerade mal 0,4 Prozent ist die Anzahl der Wohnungen in NRW im Jahr 2015 gestiegen – deutlich unterdurchschnittlich, denn in den letzten 5 Jahren war insgesamt ein Zuwachs von 2 Prozent zu beobachten. Diese Zahlen hat das Statistische Landesamt IT.NRW jetzt bekanntgegeben. Haus & Grund Rheinland ist besorgt und sieht Handlungsbedarf für die Politik.

Um gerade mal 0,4 Prozent ist die Anzahl der Wohnungen in NRW im Jahr 2015 gestiegen – deutlich unterdurchschnittlich, denn in den letzten 5 Jahren war insgesamt ein Zuwachs von 2 Prozent zu beobachten. Diese Zahlen hat das Statistische Landesamt IT.NRW jetzt bekanntgegeben. Haus & Grund Rheinland ist besorgt und sieht Handlungsbedarf für die Politik.

Düsseldorf. Die Anzahl der Wohnungen in NRW ist im vergangenen Jahr gestiegen – allerdings nur um 0,4 Prozent. Das ist nicht nur deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre – der liegt bei 2,0 Prozent. Angesichts einer um 1,3 Prozent gewachsenen Bevölkerung im Jahr 2015 zeigt sich außerdem, dass der Neubau in NRW dem Bedarf aktuell hinterherhinkt. Das geht aus den neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor.

Aus den Zahlen geht außerdem hervor, dass die Menschen in NRW sich mit etwas weniger Wohnfläche zufrieden geben müssen. Die durchschnittliche Wohnungsgröße liegt aktuell in NRW bei 90,3 Quadratmetern, wie die Statistiker errechnet haben. Das sind rechnerisch 44,9 Quadratmeter für jeden Einwohner – 0,3 Quadratmeter weniger als im Vorjahr. Dabei kommt die Durchschnittswohnung in NRW rein rechnerisch auf 4,3 Zimmer.

Neue Wohnungen entstehen zunehmend im Speckgürtel

„Natürlich schadet es dem Neubau, dass gesetzliche Regelungen wie die Energiesparverordnung oder die stark gestiegene Grunderwerbsteuer das Bauen deutlich verteuert haben“, kommentiert der Vorsitzende von Haus & Grund Rheinland die Zahlen. Prof. Dr. Peter Rasche warnte aber zugleich vor einer Überinterpretation der landesweiten Durchschnittswerte. „Wir haben auch beim Neubau von Wohnungen – ähnlich wie bei den Mieten – große regionale Unterschiede“.

Diese regionalen Unterschiede lassen sich in den neuen Zahlen der Landes-Statistiker deutlich ablesen. Hier zeigt sich zuletzt ein Trend zum Wachstum im Speckgürtel der Großstädte. So wuchs die Zahl der Wohnungen in der Landeshauptstadt Düsseldorf letztes Jahr nur um 0,2 Prozent. Im benachbarten Hilden waren es dagegen überdurchschnittliche 0,8, Prozent, in Langenfeld sogar 1,0 Prozent. Auch in Köln entstanden mit 0,5 Prozent deutlich weniger neue Wohnungen als im Umland. So kommen Hürth und Kerpen auf ein Plus von je 0,8 Prozent, in Weilerswist stieg die Zahl der Wohnungen sogar um 1,1 Prozent, Overath liegt mit 1,0 Prozent auf ähnlichem Niveau.

Langfristiger Trend zeigt stärkeren Neubau

Betrachtet man die letzten 5 Jahre, hat sich der Neubau in NRW deutlich stärker entwickelt. Ein Plus von 2 Prozent gab es landesweit – die Karte zeigt auch hier deutliche regionale Unterschiede. So landet Düsseldorf mit einer Zunahme der Wohnungszahl von 1,6 Prozent deutlich hinter Köln – die Domstadt kommt auf 2,5 Prozent Zuwachs. Auch in Aachen sind mit 2,2 Prozent vergleichsweise viele Wohnungen hinzugekommen.

<link file:6628 _blank download internal link in current>
Die Karte zeigt: Seit 2010 ist der Wohnungsbestand
in NRW nicht in allen Regionen gleich gewachsen.

„Wir betrachten es mit Sorge, dass der Neubau letztes Jahr gegenüber den Vorjahren ins Stocken geraten ist“, konstatiert Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland. Allerdings gebe es trotzdem Hoffnung, dass in Zukunft wieder mehr gebaut wird. So war die <link http: www.hausundgrund-rheinland.de aktuelles einzelansicht hochkonjunktur-beim-wohnungsbau-in-nrw-3167 external-link-new-window internal link in current>Zahl der Baugenehmigungen zuletzt deutlich gestiegen, was sich in den nächsten Jahren bemerkbar machen dürfte. „Genehmigte Häuser werden aber nicht immer auch wirklich gebaut. Die Politik muss die Rahmenbedingungen für Bauherren verbessern, damit sie ihre Pläne auch wirklich umsetzen können“, fordert Erik Uwe Amaya.

zurück zum News-Archiv