Immobilienpreise ziehen langsam wieder an

Immobilienpreise ziehen langsam wieder an

Letztes Jahr sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland mit 8,3 Prozent so stark eingebrochen wie noch nie seit der Jahrtausendwende. Doch mit dem Preisverfall scheint es inzwischen erstmal vorbei zu sein: Aktuelle Zahlen belegen eine Erholung der Kaufpreise vor allem in den Großstädten und Top-Metropolen – zumindest, solange es um Neubauten geht.

Duisburg: In der Hafenstadt an Rhein und Ruhr sind die Wohnimmobilienpreise zuletzt ziemlich stark gestiegen.

Letztes Jahr sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland mit 8,3 Prozent so stark eingebrochen wie noch nie seit der Jahrtausendwende. Doch mit dem Preisverfall scheint es inzwischen erstmal vorbei zu sein: Aktuelle Zahlen belegen eine Erholung der Kaufpreise vor allem in den Großstädten und Top-Metropolen – zumindest, solange es um Neubauten geht.

Kiel. Die Wohnimmobilienpreise in Deutschland ziehen so langsam wieder an. Im dritten Quartal des laufenden Jahres sind Eigentumswohnungen verglichen mit dem Vorquartal im Schnitt um 1,4 Prozent teurer geworden, ein Einfamilienhaus kostete durchschnittlich 1,3 Prozent mehr. Etwas anders ist dagegen das Bild beim Mehrfamilienhaus: Hier war der Durchschnittspreis schon im 2. Quartal um 4,4 Prozent gestiegen und gab im dritten Quartal mit -0,4 Prozent wieder leicht nach.

Zu diesem Schluss kommt jedenfalls das Kieler Institut für Weltwirtschaft IfW in einer aktuellen Auswertung. Demnach sind Neubauwohnungen in den sieben größten Metropolen der Bundesrepublik besonders gefragt. Weil diese Objekte zugleich besonders knapp sind, zeigen sich hier die höchsten Preise: In Berlin, Hamburg, Stuttgart, München, Frankfurt, Köln und Düsseldorf ist das Preisniveau von 2022 schon fast wieder erreicht – nur noch um 1,5 Prozent lagen die Preise dort im 3. Quartal 2024 unter dem Wert von 2022.

Die Preisdelle der jüngsten Vergangenheit hatte in diesem Marktsegment insgesamt allerdings auch nur zu einem Preisverfall um 6 Prozent geführt. Anders sieht es bei den Bestandswohnungen aus, deren Preise noch um 10 Prozent unter dem Höchststand von 2022 rangieren, wie das IfW feststellte. Wegen der drohenden Kosten durch zukünftig anstehende energetische Sanierungsmaßnahmen sind Bestandsgebäude aktuell deutlich weniger gefragt als Neubauten, die für lange Zeit keine Sanierung brauchen.

Kaufinteressenten noch zurückhaltend

Dynamischer als in den 7 Metropolen ist die Preisentwicklung in den weiteren deutschen Großstädten. Mit Ausnahme von Dortmund, wo die Kaufpreise nochmal um 2,2 Prozent sanken, stellten die Fachleute des IfW überall wieder steigende Preise fest. Besonders starke Preisanstiege zeigten sich dabei in Leipzig (+7 Prozent), Duisburg (+6,3 Prozent) und Potsdam (+5,3 Prozent). Allerdings ist die Zahl der gehandelten Immobilien nach wie vor nicht groß. Beim IfW geht man davon aus, dass viele Marktteilnehmer aktuell noch abwarteten.

Angesichts der im Laufe dieses Jahres wieder zurückgegangenen Zinsen (wir berichteten) wird die Immobilienfinanzierung aktuell zumindest für etwas mehr potenzielle Käufer wieder finanzierbar. Je mehr Käufer somit auf den Markt kommen, desto mehr werden die Preise steigen – denn der Neubau liegt weiterhin am Boden. Die tiefe Krise im Wohnungsbau, die von hohen Zinsen, stark gestiegenen Baukosten und der Inflation ausgelöst wurde, wird also so bald nicht überwunden sein. Ein neuerlicher Boom zeichnet sich laut IfW nicht ab.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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