Solar-Boom auf den Dächern von Nordrhein-Westfalen

Solar-Boom auf den Dächern von NRW

Die in der neuen Landesbauordnung verankerte Solarpflicht für NRW wird von der Realität überholt: Im letzten Jahr gab es auf den Dächern in Nordrhein-Westfalen einen beispiellosen Zubau von Solaranlagen. Die Photovoltaik boomt als günstige Alternative zum sehr teuer gewordenen Strom aus den öffentlichen Netzen. Das belegen die jüngsten Zahlen sehr eindrucksvoll.

Die in der neuen Landesbauordnung verankerte Solarpflicht für NRW wird von der Realität überholt: Im letzten Jahr gab es auf den Dächern in Nordrhein-Westfalen einen beispiellosen Zubau von Solaranlagen. Die Photovoltaik boomt als günstige Alternative zum sehr teuer gewordenen Strom aus den öffentlichen Netzen. Das belegen die jüngsten Zahlen sehr eindrucksvoll.

Düsseldorf. Im vergangen Jahr sind in Nordrhein-Westfalen so viele neue Photovoltaik-Anlagen installiert worden wie in keinem Jahr jemals zuvor. Beeindruckende 211.111 neue Solaranlagen kamen 2023 hinzu, ihre Leistung summiert sich auf 2.165 Megawatt. Zum Vergleich: Die Leistung der in den 70er- und 80er-Jahren in Deutschland gebauten Kernkraftwerke lagen bei 1.200 bis 1.400 Megawatt pro Reaktorblock. Die in NRW im letzten Jahr neu geschaffenen Solaranlagen entsprechen also der Leistung von ca. 1,5 Atomreaktoren.

Im Jahr zuvor – 2022 – waren in NRW noch PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 913 Megawatt neu errichtet worden. Das Ausbauvolumen hat sich also in nur einem Jahr mehr als verdoppelt. Das hat der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW) ausgerechnet. Grundlage der Zahlen ist eine Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur. Seit dem Jahr 2016 – damals lag der Zubau in NRW bei 140 Megawatt – ist die neu installiere Solarleistung demnach jedes Jahr gestiegen, in den letzten zwei Jahren hat sich der Trend deutlich beschleunigt.

Nur in Bayern lag der PV-Zubau mit 3.675 Megawatt im letzten Jahr noch höher als in NRW, auf dem dritten Platz folgt Baden-Württemberg. Nach Berechnungen des LEE NRW reichte das Ausbautempo in Nordrhein-Westfalen letztes Jahr erstmals aus, um die von der Landesregierung gesteckten Ziele für den PV-Ausbau auch wirklich erreichen zu können. Insgesamt sind in NRW nunmehr 575.000 PV-Anlagen installiert. Der Boom wird auch von den kleinen Steckersolaranlagen, den sogenannten Balkonkraftwerken, befeuert. Letztes Jahr kamen 55.000 dieser Mini-Solaranlagen neu hinzu.

Wachstumsmotor ist die Dach-PV

Mit nur 2 Prozent ist ihr Anteil an der installierten PV-Leistung in NRW allerdings gering. Nur drei Prozent der letztes Jahr neu installierten Leistung entfiel auf Freiflächen-Solaranlagen, die beispielsweise über Äckern errichtet werden und in NRW noch die große Ausnahme darstellen. Bedeutet: Der Löwenanteil des PV-Ausbaus wird hierzulande von den großen Solaranlagen getragen, die Eigentümer auf ihren Hausdächern installieren. „Das zeigt, dass die mit der neuen Landesbauordnung eingeführte Solarpflicht eigentlich nicht erforderlich ist, weil der Ausbau bereits aus freier Überzeugung vorgenommen wird“, meint Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen.

„Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen möchten sich von den stark gestiegenen Stromkosten unabhängig machen und finden in der Photovoltaik eine wirtschaftliche Lösung dafür. Solar boomt von selbst“, stellt Amaya fest. Da auch immer mehr Mieter mitmachen und sich kleine Balkonkraftwerke installieren möchten, hat Haus & Grund Rheinland Westfalen eine Zusatzvereinbarung zum Mietvertrag erstellt, die Vermietern eine rechtssichere Genehmigung solcher Anlagen ermöglicht (wir berichteten). Sie kann hier als Onlinevertrag oder Papierdokument bezogen werden.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel nach seiner Veröffentlichung nicht mehr aktualisiert wird. Das Veröffentlichungsdatum ist über der Überschrift angegeben.

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